Hinter den Kulissen- Halt mal kurz! Beutel-Eule ist bei Amazon
Halt mal kurz! Beutel-Eule ist bei Amazon
Genau! Hinfort mit den billigen Plastik- und Papiertüten! Denn Beutel-Eule macht sich jetzt auf Amazon breit!
Wie kam es?
Als geschäftstüchtige Eulen sind wir natürlich immer auf der Suche nach neuen Absatzzweigen. An Amazon ist da natürlich kein Vorbeikommen, allerdings überkam uns immer dieser kalte Schauer der stillen Bewunderung, wenn wir durch die Amazonsuchleisten klickten und dabei “Oh” und “Ah” machten wie mittelalterliche Besucher vor einer mittelklassigen Budenzaubershow, bei welcher der Zauberer grünes Feuer aus dem Nichts erschuf. Kurz: Amazon haftete immer dieser Schatten des Unmöglichen an.
Irgendwann, wie es jeder gute Skeptiker tun sollte, hinterfragten wir das ganze Konzept der Glorifizierung und fassten uns ein Herz. Wir würden den Zauber entmystifizieren. Auf zum Logos und von dort gleich zum Kapitalismus! Wir würden das Amazonen erlernen, koste es was es wollte! Soooo schwer kann es schließlich nicht sein. Wenn es sogar Produktverkäufer für Sinnlosartikel wie eine “Packung Nichts” gibt. Das ist ein Plastikbox. Ohne Inhalt. Auf dem “Nichts” drauf steht. Diese Plastik gewordene Paradoxie in Reinkultur (denn natürlich ist dann trotzdem “Nichts” Etwas. Sogar wenn “Nichts” drauf steht, steht ja etwas drauf. Das vermeintliche Nichts hat sogar eine BANDEROLE!!) wird genauso verkauft, wie Bierbauchtaschen, die tatsächlich wie ein Bierbauch aussehen. Und wenn sogar Bücher wie “Kacka-Sutra. 52 inspirierende Techniken, das große Geschäft zu verrichten” reißenden Absatz finden, wenn also sprichwörtlich mit hypothetischer Sch**** Geld gemacht wird, dann werden ja wohl auch unsere Beutel ein paar Amazonkunden und -kundinnen glücklich machen.
Wir erlernen das Amazonen!
Rauf auf die Seite. Wir klickten auf: Ja, wir wollen auch etwas verkaufen. Nein, es sind unsere eigenen Produkte.
Amazon daraufhin: “Na … Nö. Sie brauchen dafür eine Genehmigung des örtlichen Bescheidüberschreibungsbüros, diese müssen sie dann an die internationale Vermittlung vom außerorentlichen Produktwarenkennzeichnungsamt weiterleiten, dann sollten sie noch die obligatorischen Einstellungshinweisgebühren bezahlen, damit die ihnen dann die Produktregisternummerliste zusenden können, die sie dann wiederum in unser System einpflegen müssen, bevor sie dann die Genehmigung von Michael Jackson und Julius Cäsar einholen können. Haben diese zugestimmt, fehlen Ihnen nur noch die Freischaltung von Steve Jobs, der Code für die Atomraketen aus der russischen Förderation und ach ja, bevor wir es vergessen: Die Absolution vom Papst persönlich! Wenns geht, bitte mit Eingangstempel von der diensthabenden Eulenpostannahmestelle.”
Wir unternahmen daraufhin eine Reise durch den Mittelpunkt der Erde, auf der wir den Stein der Weisen, das Fegefeuer und ganz nebenbei auch uns selbst fanden. Schlussendlich hatten wir also alles zusammen und wir versuchten, unseren ersten Artikel online zu setzen. Erschreckender Weise klappte dieses Unterfangen verdächtig reibungsfrei. Wir waren kurz verstört und rechneten im nächsten Moment mit irgendeiner Form von Alarm, Versteckten-Kamera-Fernsehteams oder einem Wunder. Nichts dergleichen geschah. Wir waren online.
Dat jeht so nich!
So einfach kamen wir Amazon dann doch nicht davon, DENN: Unsere Produktbilder entsprachen nicht den gängigen Fotostandards! Die sehen nämlich vor: Weißer Adler vor schneeweißem Grund! Das heißt ferner: Weißer Hintergrund du Opfer, sonst kommste hier net nei!
Ich muss gestehen, dass ich mir das ganze digitale Handwerkszeug für diese Seite mühselig zusammen klauben musste, da mir leider keinerlei Affinität sowie ein Funke an Interesse für Digitales im Leibe steckte. Dennoch: Wer Beutel verkaufen will, der muss auch mal einen Vektor erstellen können. Für alle, die nicht wissen, was ein Vektor ist: Ja. Kenn ich das Gefühl. Schlussendlich hab ich es gelernt. Ein Tag Tüftelei ging dafür drauf, vier unterschiedliche Youtubevideos und einen Nervenzusammenbruch hat es gebraucht. Ich lerne also SEHR langsam. Dementsprechend schwer fiel es mir auch, mit einem Open-Source-Grafik-Programm den Hintergrund aus meinen Produktfotos mal eben so zu entfernen. Ein bisschen kam ich mir vor, als wollte ich, ganz Höhlenmensch, mit Hammer und Meißel bewaffnet die Mona-Lisa in eine Essiggurke klopfen. Ich lernte an einem Youtubetutorial, bei dem der erklärende Typ eine versnobte Paprika von ihrem bourgeoisen Leiden namens Hintergrund erlöste. Die ganze Zeit fragte ich mich: Warum, um Himmels Willen, eine Paprika! Es gibt Millionen Bilder zur Auswahl und was nimmt er: Eine prollige Paprika! Nach den schon altbekannten Symptomen der Verzweiflung hatte ich es irgendwann geschafft. Heureka, Hurra und Halleluja!
Wer suche, der findet: Aber nicht uns.
Nachdem alle Beuteltiere hochgeladen waren und wir stolz unsere neuste Errungenschaft bewunderten, fast so als wären wir gerade leibhaftig auf den Mond geflogen, fiel uns eine Kleinigkeit auf. Amazon ist eine Suchmaschine. Sie unterschiedet sich dabei von Google im Wesentlichen nur darin, dass hier vornehmlich Produkte denn Websiten gesucht werden. Das heißt, bevor Kunden unsere Beutel überhaupt finden könnten, muss uns erstmal die Suchmaschine für findenswert halten. Leider ist so eine Suchmaschine ein bisschen wie eine sehr mäkelige Großtante, die bei jedem neuen Vorhaben die Nase kräuselt, dann die Augen zu Schlitzen verengt, während sie sich die Errungenschaft anschaut und dann meint: “Nee, tut mir leid. Das ist hässlich.” Man möchte sie gern liebevoll überreden, vielleicht auch sanft überzeugen. Am Ende will man sie einfach nur noch schütteln.
Wir fütterten den Amazon-Algorithmus also mit für uns relevanten Key-Words und versuchten uns außerordentlich laienhaft in der sogenannten SEO. Das wussten wir allerdings erst später, das man das so nennt. Wie dem auch sein. Unsere griesgrämige Großtanten-Suchmaschine wurde Widerwillen mit Suchworten zugestopft, bis man mit ein Quäntchen Glück auf unsere Produkte stoßen könnte. Fast so als würde man auf einer Urwaldexpedition Ryan Gossling begegnen. Es ist nicht unrealistisch, aber sehr unwahrscheinlich.
Ein letzter Aufruf
Zumindest haben wir schon mal einen Fuß in der Tür und ganz hartgesottene Amazonkunden und -kundinnen konnten bereits über diese Plattform einen unserer Beutel käuflich erwerben. Wir nennen sie liebevoll unsere Amazon-Pioniere. Falls jemand der Lesenden also etwas von SEO und dem geheimnisvollen Amazon-Suchmaschinen-Algorithmus versteht: Her mit Verbesserungsvorschlägen!
Und ebenfalls wichtig: Habt ihr bereits einen Beutel von Beutel-Eule adoptiert? Dann bewertet euren Lieblingsbeutel doch einfach auf Amazon. Wir freuen uns, über jede Bewertung. Lasst eurer Kreativität freien Lauf! Wenn genug zusammengekommen sind, lesen wir uns die Besten und Kreativsten bei einem Abend mit Wein und Käse laut vor. Das wird lustig!
Weitere Links
Falls ihr euch das Ganze mal aus der Nähe ansehen wollt:
Hier geht’s zu unseren Beuteltieren im Amazonkosmos.
Wir sind auch auf anderen Plattformen unterwegs.
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