Beutel-Eules Adventskalender 2017- #21 Weihnachtswahrheiten: Last Christmas
Türchen 21
Weihnachtswahrheiten: Heute Last Christmas
Last Christmas tut weh und trotzdem trällern wir alle mit! Seid ehrlich, ihr alten Weihnachtsmuffel, wir alle hatten in dieser Weihnachtsperiode schon den Uhrwurm „Last Christmas – Die letzte Rache“. Die Geschichte des Liedes ist aber auch etwas verschrobelt und eigentlich gar nicht so furchtbar romanisch wie das Tongeplätscher es im Hintergrund vermuten lässt, nein hier geht es um richtig viel Herzschmerz und der tut ja besonders an Weihnachten furchtbar weh. Wir haben uns mal das Video etwas genauer angeschaut.
Doch von Anfang an: Es gibt da also diesen Typen, der mit seinem Schneehasel-Squad durch die alaskische Tundra mit einem sehr fetten Auto fährt. Es sind die 80er Jahre, der Klimawandel hat also noch nicht zugeschlagen. Das heißt, es liegt viel Schnee und die Frisuren sind noch im Vokuhilastil, damit man in den eisigen Temperaturen nicht in der Nakenpartie das kalte Grausen bekommt. Die Klamotten können jenes leider nicht aufhalten, denn die sind wirklich… scheußlich. Auch wenn das Jahr 2017 es in einer bemerkenswerten Ausdauer versucht hat, Nein, die übergroßen Schlabberpullis und Megajacken sind immer noch nicht in. Sie werden es nie sein. Punkt. Kommt damit klar, Hipster!
Wie dem auch sei: Der Typ, George, schmachtet also die ganze Zeit die Alte in der roten Jacke an, während er eine Blonde anschleppt. Die Blicke treffen sich, er sieht sie, sie sieht ihn. Man sieht in seinem Gesicht: Verdammt, das Fest wird die Apokalypse! Vor allem weil Georg Michel wahrscheinlich eher den Freund seiner hypothetische Ex gut gefunden hätte, aber wer achtet schon auf solche Kleinigkeiten?
Egal, sie kommen also an diese sehr große Hütte und eigentlich gehen so Horrorfilme los. Hier nicht, denn das Grundthema der ganzen Veranstaltung ist schnell gefunden: Dieses Jahr will er sein Herz an jemanden besonderen verschenken. Wir alle zweifeln, ob die Blonde mit der Facettenaugenbrille gemeint ist. Natürlich nicht, denn die Frau hat nicht mal einen Namen, es sei denn sie heißt mit ihrem Künstlername „Someone“. Es folgen lange Blicke zwischen der Tomatenfrau und dem Vokuhilatyp (welches Haarspray nutzt der Typ eigentlich?), ein hässlicher Weihnachtsbaum wird frisiert wie die Braut einer traditionell indischen Hochzeit und man ist peinlich berührt. Man kennt das ja. Es folgen Schneeballschlachten und man starrt sich schon wieder über die komplette Essentafel an. Spätestens jetzt sollte klar sein: Es herrscht ein Kommunikationsproblem.
Rückblende. Die hässliche Brosche vom vielbeschworenen letzten Weihnchten rückt ins Bild. Bei dem Weihnachtsgeschenk wäre mir auch nix besseres eingefallen, als mein Herz weiter zuverscherbeln, sorry George. Sowas unkreatives! Aber was solls: letztes Jahr waren sie echt dicke miteinander, der Stil war immerhin besser. 1983 trug man also noch keine Tomatenförmigen 4-in-1-Jacken. Ach ja, süße Erinnerung! Man feiert, starrt sich weiterhin an und tja, am Ende ziehen alle wieder von Dannen.
Ganz ehrlich, die Story hat absolut null etwas mit Weihnachten zu tun, George. Mach doch Weihnachten nicht für deine Kommunikationsblockaden verantwortlich! Das könnte auch Grete und Kurz auf der Donaukreuzfahrt passieren. Die würden dann eben statt „Last Christmas!“ „Last Pfingsten!“, trällern und Riesling statt Rumpunsch trinken.
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