Hinter den Kulissen- Auf der Leipziger Buchmesse
Ihr Lieben, wir grüßen Euch von der Leipziger Buchmesse.
Außerhalb unseres harmonisch grünen Beuteluniversums tobt seit ein paar Wochen ein Tiefdruckgebiet, welches wir liebevoll Horst nennen. Horst ist ein bisschen wie dieser nervige Kollege, der eigentlich im Büro nichts zu sagen hat und der, wenn es wichtige Aufgaben zu erledigen gibt, auf mysteriöse Weise verschwindet. Da die Aufgaben aber zu wichtig sind, als dass sie unbearbeitet bleiben, hasst man Horst, übernimmt die wichtige Arbeit trotzdem zähneknirschend. Kurz: Nervige, aber ungemein wichtige Aufgaben stehen an, die Zeit ist knapp, doch die Motivation namens Horst ist verschwunden.
Umso schöner ist es also, wenn die Beutel-Eule Ausflug hat und das gestresste Gemüt mit den weichen Federn der Kultur streichelt. Vorfreudig, endlich einen Tag ohne die Horst-Aufgaben verbringen zu dürfen, packten wir unseren Jutebeutel Lux (bald erhältlich) und nahmen den Bus Richtung Leipzig zur gleichnamigen Buchmesse. Die viel zu langen Schlangen vor den gläsernen Toren der heiligen Hallen ließen allerdings schon erahnen, dass sich wohl auch einige andere Leidensgenossen für die Flucht in die Welt der Bücher entschieden hatten. Schon die großen Reisebusse traten sich bereits auf dem Parkplatz auf die gummierten Füße. Ein Zustand, der sich auch im Inneren der 6 Hallen durchsetzten sollte. Bevor wir aber überhaupt einen Fuß in besagtes Büchermekka stellen konnten, blieben wir stilecht in der sprechenden Drehtür stecken. Alle Lesende, die Drehtüren ebenso skeptisch gegenüber stehen wie die Beutel-Eule und es ebenfalls eher für ein grausames Experiment an unbedarften Messebesuchern halten, werden dieses Gefühl verstehen. Es gibt da diesen einen Punkt, an dem beide Türseiten durch das dickwandige Glas versperrt sind und das ganze Szenario eher wie ein Terrarium für menschliche Absurditäten anmutet. Wenn die Drehtür dann mit einer sexy weiblichen Stimme zu sprechen beginnt, die normalerweise ganz cool in Action Thriller den Selbstzerstörungsmodus einleitet und Selbige meint, sie hätte den Bereich jetzt abgescannt, schauert es der Beutel-Eule doch etwas. Doch genug von der Drehtür.
Zur Messe selbst. Die Büchermesse bietet nun einmal genau das, was ihr Name verspricht. Bücher auf einer Messe. Dazu wird hier und da ein lockenköpfiges Schnautzbartgesicht gesehen, das in irgendein Mikro schnaubt und sagt, es sei Autor von diesem oder jenem Buch. Hier und da lassen sich Menschen blicken, von denen man glaubt, sie schon irgendwo einmal gesehen zu haben, bis zur Erkenntnis, dass ihr Konterfei wohl entweder auf einer Müslipackung oder einem Bucheinband gewesen sein muss. Zwar schnupperten wir den Duft der intellektuellen Autorenszene und konnten seltsame Menschen in teils beeindruckenden, teils bemerkenswert unvorteilhaften Kostümen betrachten, doch bleibt in der Rückbetrachtung eine stille Bewunderung für all jene, die sich in diesem Menschentrubel tatsächlich Bücher anschauen, durchblättern, vielleicht kurz hinein lesen und diese dann auch käuflich erwerben. Noch erstaunlicher ist nur die Kunst, elf verschiedene Yogaübungen auf einhundert Metern Messeweg zu vollführend, während man sich so würdevoll wie möglich durch die Menschenmenge quetscht.
Ausbeute : Wir erwarben genau ein Buch. Ein Umstand, der wohl darauf zurückzuführen war, dass wir uns in der schieren Fülle nicht wirklich entscheiden konnten und Bargeld auf der Buchmesse doch einen größeren Stellenwert einnahm, als es uns zuvor bewusst gewesen war.
Unser Erkenntnis für den Ausflug in die papierene Welt des Buchdruckes: Es ist eng, es ist laut, ABER man bekommt unheimlich viele nützlichen Dinge hinterher geworfen. Menschen mit leicht misanthropischen Neigungen, die bereits im Kaufland am liebsten mit Einkaufswagen schmeißen wollen, sollten doch lieber den Buchladen ihres Vertrauens aufsuchen. Wer aber ein bisschen Nervenstärke einpackt, kommt auch mit den vielen Bücherliebhabern zurecht, die ihm auf jeden Fall im Weg stehen werden.
Wir wünschen Euch also viel Spaß auf der Buchmesse und hoffen Ihr bewahrt einen kühlen Kopf.
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