Angebotsaktionen – Black Friday? Eine Komödie in fünf Akten
Black Friday? Eine Komödie in fünf Akten
1.Akt
Etwas schockiert scrolle ich durch meine Timeline. Offenbar versucht der “Schwarze Freitag” sein Image von Grund auf zu verändern. Ein bisschen wie Miley Cyrus, die vom Kinderstar, zum abrissbirneschwingenden Pornostar, zum Countrystar, zum Popstar in weniger als einer Dekade mutierte. Irgendwo in meinem Hinterkopf regt sich ein bisschen Geschichtsverständnis. Bilder von der Wallstreet gehüllt in Altpapier, zerknirschte Schwarz-Weiß-Gesichter in todschicken zwanziger Jahre Outfits und ein bisschen Weltwirtschaftskrise flimmern auf. Paradox, dass sich eine der größten globalen Finanzkatastrophen ausgerechnet mit der beliebtesten Schnäppchenjagd den gleichen Namen teilt. Genau mein Humor. Wobei das eine das andere nicht ausschließt, überlege ich. Wahrscheinlich sollte bei einigen Sparfüchsen der folgende Samstag Black Saturday heißen, anders ließe sich wohl die darauffolgende Ebbe im Geldbeutel nicht beschreiben. Ich grinse in mich hinein.
2. Akt
Dann schüttle ich den Kopf, scrolle weiter, Facebook möchte mir vor allem teure Uhren und teuren Gin hinterherwerfen, zum Schnäppchenpreis natürlich. Der Algorithmus kennt mich besser als meine eigene Mutter, denk ich mir, klicke trotzdem auf einen Link. Mhm, schicke Uhr, 30% reduziert. Ich klicke weiter, schäme mich ein bisschen. Was für ein billiger Trick.
3. Akt
Man zeigt mir Videos. Menschen rennen englisch kreischend durch Läden und raffen Dinge an sich, die sie vermutlich nicht brauchen. Zumindest kann der bärtige mann mit dem Übergrößen BH nichts anfangen, obwohl…. Ich studiere das Rudelverhalten. Anthropologen kommen hier wirklich auf ihre Kosten, darauf freuen die sich bestimmt schon das ganze Jahr, mutmaße ich und lege den Kopf schief. Hat die eine dicke Frau gerade die andere dicke Frau wegen eines Fernsehers an den Haaren gezogen? Ja, hat sie. Sachen gibts.
4. Akt
Ich scrolle weiter, sehe aber die bunten Bildchen gar nicht mehr. So ein Schnäppchentag ist schon ziemlich genial, grüble ich. Er liegt perfekt zwischen dem Zeitpunkt, wo man eigentlich schon Weihnachtsgeschenke kaufen sollte, es aber noch nicht zu spät ist, um welche zu bestellen. Praktisch eine Erziehungsmaßnahme und man wird sogar für das korrekte Konsumverhalten mit Rabatten belohnt. Klassische Konditionierung. Ich bin kurz begeistert.
5. Akt
MOMENT! Plötzlich geht mir ein Lichtlein auf. Ich verkaufe Beutel! Menschen lieben Rabatte, es ist kurz vor Weihnachten und ich verkaufe online, das heißt, niemand wird sich an den Haaren ziehen, alles wird friedlich und gesittet ablauten. Genial! Wir machen da mit!
Fand ich das am Anfang komisch, wenn nicht gar verstörend? Vielleicht.
Sollte ich die Konsumkritik vom Anfang ernst nehmen? Ganz bestimmt!
Ziehe ich das trotzdem durch? Na, aber sicher!
Nun also liebe Beutelfreunde: Hört! Hört!
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Für alle zum Mitrechnen: Das sind 50% reduziert! *Juhu*
Die Eule
Das Luftschiff
Die Glühbirne
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Das ist nicht unsere einziger SALE! Hier gibts ein Weihnachtsspezial!
Und noch eine Weihnachtsüberraschung!
Du willst wissen, wer hinter Beutel-Eule steckt? Dann schau mal hier vorbei!
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