Wir spenden – Hier ist unser neues Projekt!

Wir spenden – Hier ist unser neues Projekt!
Es ist amtlich, wir haben ein neues Projekt! *Hurra*
Wir sind so stolz, dass sich so viele beteiligt haben und unser Beitrag auf Facebook so rege in Gruppen, auf Timelines und in anderen sozialen Netzwerken geteilt wurde. Vielen Dank für Eure Unterstützung, liebe Beutelfreunde, wir werden Eure Entscheidung in Ehren halten.
Abgestimmt wurde wie immer über das Emojisystem (Was ist diese Funktion nicht praktisch!), ausgezählt wurde natürlich unter höchsten Geheimhaltungsbedingungen. Wir haben extra professionelle Wahlhelfer einfliegen lassen und scheuten weder Kosten und Mühen. Leider haben die lieber Tee getrunken, Netflix geguckt und über das Leben philosophiert. Einmal mit Profis arbeiten, sag ich euch! Am Ende zählte die Vorsitzende das Ergebnis höchstpersönlich zusammen, um dieses dann sogar handschriftlich, der Tradition entsprechend, zu notieren. (Keine Ahnung, warum ich in Zeiten der Digitalisierung jedes Wahlergebnis mit meiner Sauklaue der Schande abfotografiere. Vielleicht möchte ich meiner damaligen Deutschlehrerin aus der Mittelstufe ins Gesicht lachen und sagen: HA! Und man kann sie doch lesen!) Lange Rede, kurzer Sinn:
Hier also das Wahlergebnis:
Der Gewinner ist ganz klar: Das Hospiz Chemnitz
Ich hoffe, ich habe euch nicht mit meinem Geständnis im letzten Beitrag zu sehr in eurer Wahlentscheidung beeinflusst. Falls es so war: Danke. Das bedeutet mir viel. Also nicht, dass ihr euch beeinflussen ließet (tsetsetse), sondern dass ihr mir mein Herzenprojekt ermöglicht habt. Ich bin euch also eine kleine Geschichte schuldig, in der ich erzählen will, was mich an diesem Ort so fasziniert hat.
Ein Tag im Oktober
Ein liebes Familienmitglied durfte seine letzten Tage in dieser Einrichtung verbringen. Nach einem langen, harten Krieg gegen eine tödliche Krankheit, bei der er wusste, dass sie es ist, die ihn eines Tages dahin raffen würde, entschied er sich für diesen Schritt. Ich erinnere mich an den Tag im Oktober, als der Krankentransport kam, er einen letzten Blick durch das große Panoramafenster auf das langsam ins Gelb gehende Grün warf und dann allein in den Wagen stieg. Der Gedanke daran, dass er das alles nie wieder sehen würde, war kaum auszuhalten.
Ein Tag im November
In der folgenden Zeit begleiten wir seinen sehr langsamen Abschied vom Leben. Mit uns waren viele Menschen um ihn, die sich hingebungsvoll um alle seine Bedürfnisse kümmerten und auch uns als Angehörige nie außen vor ließen, sondern immer in den Prozess einbanden, Beistand und Hilfe leisteten, wenn sie nötig war und auch harte Wahrheiten aussprachen. Ich habe selten Menschen erlebt, die ihre Arbeit mit soviel Herzblut, Selbstaufgabe und Nächstenliebe leben.
Ein Tag im Dezember
Der Ausnahmezustand des allgegenwärtigen Todes füllte das organgefarbene Haus wie selbstverständlich. Er war in seiner Gewissheit die Luft, die man atmete, aber gleichzeitig so wahrhaftig natürlich, dass man ihn am Ende eher wie einen Freund begrüßte, den man schon lange erwartet hatte. Es fühlte sich nicht falsch an. Am Ende war nicht die Ohnmacht, wie sie sonst ins Leben gerissen wird, wenn ein Mensch, den man liebt und schätzt, plötzlich verschwindet. Der langsame Abschied und die wunderbaren Menschen machten den Tod für alle, die im Leben blieben, erträglicher.
Ich wünsche mir für alle Menschen, in einer solchen Situation, dass sie die Möglichkeit haben, so aus dem Leben zu gehen. In Würde und Respekt für den Menschen, für das Leben, das er hatte. Für die Geschichten, die er erzählte und die am Ende nur noch sehr leise nachhallen. Das Hospiz Chemnitz finanziert sich zum Löwenanteil aus Zahlungen der Krankenkassen. Allerdings nur zu etwa 95%, der Rest muss über Spenden getragen werden. (Warum, um Himmels Willen, auch immer) Wir ermöglichen also mit unserer Spende, diese klaffende Lücke zumindest für einen Tag und für einen Patienten oder eine Patientin zu füllen.
Vielen Dank für eure Hilfe
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