Zeigt Her Eure Beutel- Ein Beutel bereist Kanada
Ein Beutel bereist Kanada
Vielleicht habt ihr euch schon am Näschen gekratzt und sehnsüchtig auf ein neues Foto aus der Rubrik #ZeigtHerEureBeutel gewartet. Gemach, gemach meine Lieben, gut Ding will Weile haben. Munkelt man zumindest.
Heute jedenfalls habe ich ein ganz besonderes Schmankerl für eure zarten Argusaugen. Eine liebe Freundin und Spießgesellin meines Alltags nimmt euch nämlich mit auf eine phantastische Reis durch die unendlichen Weiten Kanadas. Aus Datenschutzgründen nennen wir sie Fräulein Fink.
Fräulein Fink hat sich vier Monate durch Kanada geschlagen und ihre Geschichten in einem herrlichen Blog festgehalten, der aber leider nur für echte VIP’s geöffnet war. Uns gibt sie allerdings exklusiven Einblick in die wunderbaren Reisebilder, auf denen, na so was, vor allem ihr toller Beutel zu sehen ist. Fräulein Fink hat sich für ihre Reisebegleitung etwas Praktisches gewünscht und das Angebot “Designe deinen perfekten Beutel” in Anspruch genommen.
Hier also unser kleines Interview mit Fräulein Fink
Beutel-Eule: Fräulein Fink, Du bist vier Monate durch Kanada gereist. Warum gerade jetzt und warum gerade Kanada?
Fräulein Fink
Warum gerade jetzt? Ich bin gerade mit einem Studium fertig geworden und musste ein halbes Jahr warten, bevor ich den nächsten Schritt antreten konnte. Es gab also die Wahl, zu arbeiten und das Geld zu sparen oder sich einen Traum zu erfüllen, für den sich nicht so schnell wieder die Gelegenheit bietet. Warum es unbedingt Kanada sein musste? Naja, ich hatte da dieses romantische Bild auf einem Pferderücken durch die Rockys zu reiten. (lacht) Der Inbegriff von Kanada, Freiheit und rosa Mädchenträumen. Aber ich wollte das unbedingt. Außerdem bin ich ein Mensch, der es sich gerne in seiner Komfortzone gemütlich macht. Durch das Alleinreisen hatte ich allerdings keine andere Wahl, als mich vollkommen auf Land und Sprache einzulassen. Andernfalls hätte ich nicht nach Kanada reisen müssen, sondern in den Schwarzwald.
Beutel-Eule: Den Traum vom Ausritt hast du dir dann auch erfüllt.
Fräulein Fink
Oh ja. Meine vierbeinige Reisebegleitung hieß Guy mit der kaputten Lenkung und war sehr verfressen. Sehr sympathisch. Bevor ich den Typen allerdings kennen lernte, habe ich über einen Monat auf einer Pferderanch irgendwo im Nirgendwo gearbeitet. Die Ranchbetreiber waren super gastfreundlich, es gab immer etwas zu essen und ich durfte dort wohnen. Mehr brauche ich nicht zum glücklich sein. Klar hab ich für Unterkunft und Essen auf dem Hof ausgeholfen, aber es war eher wie ein zweites Zuhause für mich. Ich bin im Juli sogar noch einmal ein paar Wochen dort gewesen.
Beutel-Eule: Du bist vor allem quer durch das ganze Land gereist. Wie hast du dich fortbewegt und wie viele Kilometer waren es insgesamt?
Fräulein Fink
Insgesamt habe ich über 22.000 Kilometer zurückgelegt, den Löwenanteil mit dem Flugzeug, natürlich, aber auch viele Zug- und Busfahrten waren dabei. Eine besondere Abneigung habe ich gegen das Hiken entwickelt. Klar, in Kanada muss man viel laufen und das ist ja auch ganz nett. Eine Stunde lang. (lacht) Ich habe sogar einen freilebenden Bären und eine Armee Chipmunks gesehen. Einen Elch habe ich leider verpasst.
Beutel-Eule: Was hat dich an Kanada besonders beeindruckt?
Fräulein Fink
Gott, da gibt es so viel. Angefangen mit diesen überfreundlichen Kanadieren. Ich meine, man steht drei Sekunden an einer Ampel und dreht ein bisschen an der Karte, da springen schon vier Kanadier auf und fragen, ob sie helfen können oder wollen einen gleich den Weg zeigen. In Deutschland wäre das undenkbar. Die Natur in Kanada ist natürlich traumhaft schön. Es gibt so viel zu entdecken. Mit einem kleinen roten Mietwagen namens Ruby sind wir drei Wochen lang durch die herrlichen Nationalparks getingelt. Es wurde nicht einmal langweilig, weil hinter der nächsten Ecke schon ein neues Abenteuer gewartet hat.
Beutel-Eule: Gab es Momente auf deiner Reise, bei denen du ein mulmiges Gefühl hattest.
Fräulein Fink
Ich hatte das Glück, nur an unglaublich freundliche Menschen zu geraten. Ich habe viele neue Menschen kennen gelernt, mit einigen habe ich sogar jetzt noch Kontakt. Das heißt, Angst hatte ich nie. Das einzige Mal, wo es mir schon anders wurde, war die Zeit der Waldbrände. Während ich in British Columbia war, herrschte gerade höchste Brandgefahr, einige der umliegenden Ranches musste sogar evakuiert werden. Durch den Rauch war die Luft stickig und sehr trübe, sodass ich in meinem kleinen Trailer kaum die Ranch sehen konnte. Da hatte ich ein bisschen Schiss, dass man evakuiert und mir nicht Bescheid sagt. Ich saß also quasi auf meinem kleinen gepackten Rucksack.
Beutel-Eule: Du bist hauptsächlich allein gereist und hattest hin und wieder Begleitung. Was hast du über dich selbst gelernt?
Fräulein Fink
Ich habe über mich selbst gelernt, dass ich alles aus eigener Kraft schaffen kann, wenn ich es a) muss und b) will. Das ist unglaublich positiv für mich. Ich habe gelernt, was mir im Leben wichtig ist. Vier Monate habe aus einem Minirucksack gelebt, das verändert schon die Wahrnehmung auf die Dinge, die man wirklich braucht. Anderseits habe ich auf der Reise auch meinen faulen Schweinehund kennen gelernt, der eben lieber mal im Hostel bleibt, anstatt um die Häuser zu ziehen. Das hat mich manchmal vielleicht geärgert.
Beutel-Eule: Würdest du nach den vier Monaten noch einmal eine solche Reise antreten?
Fräulein Fink
Zunächst bin ich unglaublich dankbar für diese außergewöhnliche Zeit. Ich hab allerdings gemerkt, dass dieses ständige “Auf Achse Sein” zwar extrem aufregend, aber gleichzeitig echt anstrengend sein kann. Deshalb war ich so froh, auf der Ranch bleiben zu können, das war in der ganzen Zeit mein Fixpunkt. Also, ja ich fand die Zeit toll, aber das nächste Mal müssen es nicht vier Monate sein.
Beutel-Eule: Der Beutel, wie hat er sich geschlagen?
Fräulein Fink
Der Beutel! Man muss sagen, er hat gut eingesteckt und lange durchgehalten. Ich habe ihn wirklich täglich genutzt, weil er das einzige war, was ich außer dem Rucksack als Handgepäck mit hatte. Sogar eine kanadische Schuhverkäuferin hat mich darauf angesprochen. Nach der Zeit auf der Ranch sieht er nicht mehr so gut aus, das muss ich zugeben und die Sommersonne hat ihm wohl den Rest gegeben, aber auf meine Sachen hat er trotzdem wacker aufgepasst.
Beutel-Eule: Wir bedanken uns für das Interview, Fräulein Fink und sind schon gespannt, wo die nächste Reise hinführt.
Du hast ebenfalls einen Beutel von Beutel-Eule adoptiert und ein unglaubliches Abenteuer damit erlebt oder du willst ihn einfach mit der ganzen Beutelwelt teilen? Dann schick uns ein Foto! Wir freuen uns schon darauf, unsere Schützlinge in freier Wildbahn zu sehen!
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